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Archiv

Zeitschrift

des

Instituts für Weltwirtschaft und Seeverkehr

an der Universität Kiel

Herausgegeben

von

Bernhard Harms

Professor an der Universität Kiel

Redaktionssekretär Dr. Hermann Bente

21. Band (1925 I)

Literatur

SEMPER
BONIS

ARTIBVS

Jena

Verlag von Gustav Fischer

1925

L

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Wagemann, Dr. Ernst, Prof. der Staatswissenschaften a. d. Universität Berlin, Allgemeine Geldlehre. I. Bd.: Theorie des Geldwerts und der Währung. Berlin 1923. Hans Robert Engelmann. XIII, 367 S.

Der Verfasser will zeigen, daß sich im scharfen Gegensatz zur klassischen Nationalökonomie ein neuer Geldbegriff herausgebildet habe, und daß die alten Geldbegriffe für die modernen Geldverfassungen nicht mehr ausreichten. Er will den Zusammenhang der Geldbegriffe mit den verschiedenen Geldverfassungen untersuchen. So kommt er zu einer Darstellung des Wesens der geldtheoretischen und geldwährungsgeschichtlichen Entwicklung. Seine eigene Geldtheorie gibt der Verfasser nur in den Grundzügen. Endgültig soll die Theorie erst im zweiten Bande dargelegt werden, wo auch die Darstellung des wirtschaftlichen Kreislaufes und der Emissions- und Kreditpolitik in die Betrachtung einbezogen werden soll. Man wird das Urteil über Wagemanns allgemeine Geldlehre zurückstellen müssen, bis der zweite Band vorliegt; hier soll nur geprüft werden, ob die dogmengeschichtlichen und dogmenkritischen Ausführungen des Verfassers erwarten lassen, daß er diese neue Theorie, die den modernen Gelderscheinungen gerecht werden soll, zu liefern imstande ist.

Wagemann meint, daß die Geschichte der Geldtheorie eine große Entwicklungslinie aufweise, die vom Symbolismus über den Metallismus zum Nominalismus geführt habe. Die erste Grundanschauung vom Gelde, der Symbolism us, habe unter Identifizierung von Geld und Edelmetall die Edelmetalle als Wertsymbole, als Wertzeichen und in diesem Sinne als Inbegriff des Reichtums aufgefaßt. Als Antithese dazu hätte sich der Metallis mus gebildet, der ebenfalls Geld und Edelmetall identifiziert oder doch gleichgestellt habe, die Edelmetalle sowohl wie das Geld aber nicht mehr als Wertsymbol, sondern als Ware auffasse. Die Synthese beider sei der Nominalismus, der die edlen Metalle als Wert betrachtet habe, das Geld aber als Wertzeichen. Der Symbolismus sei in der Hauptsache die Geldauffassung der merkantilistischen Schriftsteller, der Metallismus sei die Geldtheorie der klassischen Nationalökonomie und des Marxismus und in modiWeltwirtschaftliches Archiv Bd. XXI.

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