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Geoffrey Chaucer.

geb. 1328.1400.

Beschreibung der Edeldame.

Aus dem Gedicht: Die Blüthe und das Blatt.

Und wie ich stand und wandte das Gesicht,
Ward ich den schönsten Mispelbaum gewahr,
Einen schönern sah ich all mein Lebtag' nicht, '
Voll Blüthen, wie's nur immer möglich war,
Und mitten drin sprang ein Goldfinke gar
Von Aft zu Aft und aß, wie's ihm gefiel,
Der süßen Knöspelein und Blüthen viel.

Es stand knapp bei der Laube nebenan
Der schönste Baum, von dem ich euch gesagt;
Der Vogel fing zulezt zu singen an,
(Als er soviel geschmaust, als ihm behagt)
Er sang so füß, ja, wie ihr immer fragt,
Viel schöner noch, als ich's beschreiben kann:
Und als sein Lied zu End', was wurde dann?

Die Nachtigall gab mit so hellem Schlag
Ihm Antwort drauf, daß all der Wald erklang,
Und, wie versezt in einen Zauberhag,
Stand ich erstaunt; ich war von dem Gesang
So ganz entzückt, daß über kurz und làng
Mein Sinnen all und Denken ich verlor;
Mir war's, als säng' es hart an meinem Ohr.

Wherefore I waitid about busily
On every side, if I hir might se;
And, at the last, I gan ful well aspy
Where she sate in a fresh grene lauryr tre,
On the furthir side, evin right by me,
That gave so passing a delicious smell,
According to the eglatere ful well.

-

Whereof I had so inly grete plesure,
As methought, I surely ravishid was
Into Paradise, wherein my desire
Was for to be, and no ferthir pas
As for that day, and on the sote grass
I sate me down; for, as for mine entent,
The birdis song was more convenient,

And more plesaunt to me by many fold,
Than mete or drink, or any othir thing.
Thereto, the herbir was so fresh and cold,
The wholesome savours eke so comforting,
That (as I demid) sith the beginning
Of the worlde, was nevir seen, er than,
So plesaunt a ground of none erthly man.
And as I sate, the birdis herkening thus,
Methought that I herd voicis, sodainly,
The most swetist, the most delicious
That evir any wight, I trow trewly,
Herdin in their life; for the armony
And swete accord, was in so gode musike,
That the voicis to angels most were like.

At the last, out of a grove, evin by,
(That was right godely and plesaunt to sight)
Ì se where there came singing, lustily,
A world of ladies; but to tell aright
Ther beauty grete, lyith not in my might,
Ne ther array; nevirtheless I shall
Tell you a part, tho' I speke not of all.

Sie zu erspähn, war nun mein Zweck und Ziel;
Ich schaut' allseits umher im ganzen Raum,
Bis sie zulegt mir voll ins Auge fiel;
Sie saß auf einem grünen Lorbeerbaum,
Eben recht nah bei mir, am vordern Saum ;
Und von dem Baum kam solch ein duftend Wehn,
Das paste zu dem Singen gar zu schön.

Die Freude drang mir tief ins Herz hinein;
Ich dachte gleich: Ein Paradies ist das,
Da möcht' ich all die Weile drinnen sein!
Drum ging ich diesen Tag nicht mehr fürbaß,
Und sezte mich ins weiche grüne Gras,
Und dacht': Der Vöglein Singen her und hin
Ist schöner doch und mehr nach meinem Sinn
Als Speis' und Trank, auf wohlbeseztem Tisch,
Und dies und das und was wem sonst gefällt;
Auch war die Laube so hübsch kühl und frisch,
Und von so heilsamem Hauch die Luft geschwellt,
Daß, wie mir däucht', seit Anbeginn der Welt,
Von keinem Erdenkind zuvor jemal

Erschauet wurde solch ein schönes Thal.

Und wie ich saß und lauscht' der Vöglein Sang,
Da drangen plöglich Stimmen mir ins Ohr
Von recht entzückend wündersüßem Klang;
So hörten's meiner Treu die Leut' zuvor
In ihrem Leben nicht das war ein Chor!
Accorde, süß und lieb und silberrein !
Man dacht', es müßten Engelstimmen sein.

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Und endlich, siehe da! aus einem Hain
(Der nahebei recht schön und lieblich stund)
Schritt lustiglich herfür und fingend drein

Eine Welt voll Damen! Ei, wo wär' der Mund,
Der all die Schönheit, all den Puz thät' kund?
Doch hört ihr gern wohl etwas davon an,

Wenn ich euch nicht das Ganze sagen kann.

The surcots, white, of velvet well fitting
They werin clad; and the semis eche one,
As it were in a mannir garnishing,
Was set with emeraudis, one and one,
By and by, but many a riche stone
Was set on the purfilis, out of dout,
Of collours, sleves, and trainis, round about;
As of grete perlis, round and orient,
And diamondis fine, and rubys red,
And many othir stone, of which I went
The namis now; and everich on hire hede
A rich fret of gold, which, withoutin drede,
Was ful of stately rich stonys set;
And every lady had a chapelet,

grene,

On ther hedis, of braunchis fresh and
So wele ywrought, and so marvelously,
That it was a right noble sight to sene;
Some of laurir, and some full plesauntly,
Had chapelets of wodebind; and, sadly,
Some of agnus castus werin also,
Chaplets fresh, but there were many of tho,
That dauncid, and, eke, song ful sobirly;
But all they yede in manner of compace.
But one there yede, in mid the company,
Sole, by herself: but all followed the pace
That she kept: whose hevinly figured face
So plesaunt was, and hir wele shape person,
That of beauty she past them everichone.
And more richly beseen, by many fold,
She was also, in every manir thing;
Upon hir hede, full plesaunt to behold,
A coron of gold rich for any king;
A braunch of agnus castus eke bering
In hir hand; and, tò my sight, trewily,
She lady was of all the company.

Gewänder, weiß, von Sammt, schön angepaßt,
Trugen sie all; und jeder Saum darin
War, gleichwie von Guirlanden, eingefaßt
In lichten Reihen, mit Smaragden grün,'
Und all die Stickereien drüber hin,

Der Halsschmuck, Schleifen und die Gürtel fein
Erglänzten von viel herrlichem Gestein.

Es prangten Perlen aus dem Morgenland,
Rubinen roth und Brillianten dran,
Und mancher andre Stein sich da noch fand,
Deß Namen ich nicht einmal nennen kann;
Und weiter war'n sie köstlich angethan
Mit Diademen von Demant und Gold;
Es trug auch jede von den Damen hold

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Von frischem Grün ein Kränzlein in dem Haar,
So schön gewunden und geflochten schier,
Daß es ein recht stattlicher Anblick war
Von Lorbeer manche, und die andern hier
Schienen so lieb Jelängerjelieber mir;
Ja welche trugen von Agnus çastus traun
Kränzlein, recht frisch, doch traurig anzuschaun.
Auch tanzten Biel' und sangen éhrbarlich;
Sie gingen rings im Kreise, Paar an Paar,
Nur Eine blieb inmitten sonderlich,
Für sich allein; doch schritt die ganze Schaar,
Wie sie vor schritt; ihr himmlisch Antlig war
So holdselig, so herrlich die Gestalt,
Daß sie an Schönheit Alles überstrahlt.

Viel reicher auch geschmücket schien sie mir,
Und von sehr edlem Wesen, Zug für Zug; .
Eine goldne Kron' war ihres Hauptes Zier,
Fein anzuschaun, für Könige gut genug;
Und einen Zweig von Aghus castus trug
Auch sie in ihrer Hand; mich düñkt, sie war
Die hohe Herrin von der ganzen Schaar. :'

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