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Was die Person des Autors betrifft, so ist das Nöthige bereits von de Sacy in der Biographie universelle s. v. Khemal, darnach von Freytag, Selecta, Intr. XXXV-XLIV, und von de Slane im Recueil arabe, préface pag. LVI f. gesagt worden, hingegen fehlen die Mittel, alle jene geographischen Schwierigkeiten zu lösen, welche sein Werk bietet. Die besten Karten wie die von Rousseau, Kiepert-Moltke, Chesney, Wetzstein, die trefflichsten Reisewerke wie die von Jakût, von Kremer, Wetzstein, Ainsworth und Ritters Asien, wurden gewissenhaft benutzt, und auch zwei Autoritäten ersten Ranges wie Herr Prof. Dr. Kiepert und Herr Consul Dr. Wetzstein zu Rathe gezogen; allein trotz alledem blieben noch mehrere Unklarheiten übrig, die zum Theil wohl in der Handschrift begründet sein mögen, so dass ich glaubte manchmal durch Conjecturen nachhelfen zu dürfen, zum Theil aber bei unseren immerhin noch mangelhaften Quellen für das nördliche Syrien und Mesopotamien wohl erst in späteren Jahren ihre richtige Lösung erwarten kann. Absichtlich hat der Verfasser alle historischen Noten zu unserem Autor unterdrückt, weil er sie für eine andere Publication im zweiten Bande dieser Beiträge bestimmt hat, hin-gegen die von Defrémery (in seinen Mémoires I. 35—65) gegebene Uebersetzung des Passus aus Kamâl ad-dîn, welcher den ersten Kreuzzug betrifft, mit de Sacy's Uebersetzung genau verglichen und sorgfältig jede Abweichung, auch jede Note unter dem Text unter Beifügung eines D. nachgetragen, weil das betreffende Werk ganz vergriffen ist und selbst auf grossen Bibliotheken fehlt. Die ursprünglichen Seiten der Handschrift und die französischen Noten von de Sacy sind beibehalten; letztere geben häufig beachtenswerthe Winke. Während der Verfasser durchgängig das Fleischer'sche Umschreibungssystem trotz der grossen Mühe, welche Setzer und Corrector dadurch hatten, fast vollständig bis auf wenige uns in anderer Schreibung bequemere Worte angenommen hat, schien es ihm unnütz, die

ses System in die Lebersetzung selbst hineinzutragen; hingegen ist darin die ältere französische Schreibung wie tems etc. beseitigt worden.

Zum Schluss muss der Verfasser ausser den oben bereits genannten Herren besonders auch dem Herrn Prof. Dr. Fleischer in Leipzig seinen Dank aussprechen, welcher wie Herr Consul Dr. Wetzstein mit liebenswürdigster Freundlichkeit in einzelnen schwierigen Punkten Hülfe gewährte; vor allem aber gebührt dem Dirigenten der hiesigen königl. Bibliothek, dem Herrn Geh. Regierungsrath Prof. Dr. Lepsius der wärmste Dank, weil er durch seine ausserordentliche Liberalität die Benutzung jenes grossartigen Instituts in jeder Weise erleichterte.

Der Verfasser ist bestrebt gewesen, durch strenge und gewissenhafte Forschung einzelne Lücken in unserer Kenntniss der Kreuzzüge auszufüllen, da zusammenfassende Darstellungen ganzer Epochen bei dem augenblicklichen Stande der Kritik und der Unzugänglichkeit der arabischen Quellen noch nicht rathsam sind. Die Noten sind zahlreich und ausführlich, weil sie eine strenge Controle auf Schritt und Tritt gewähren, vor allem aber auch den Orientalisten, Germanisten und Romanisten Fingerzeige für einzelne Erörterungen in ihrem Fache geben sollen. An redlichem Fleisse und Opfern aller Art hat es der Verfasser bei dieser seiner Erstlingsarbeit nicht fehlen lassen; möge sie der Wissenschaft einen Dienst leisten, möge sie auch eine gerechte und billige Kritik erfahren!

Berlin. 15. März 1874.

Röhricht.

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