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der Abfassung des Briefes; vgl. Beiträge I, 133 f.) fällt der Brief der Hospitaliter an Archumbald (Chron. magni presb. 508; Ansbert 2). Gegen Ende September 1187 ist der Brief des Patriarchen Aimerich von Antiochien (über ihn Hist. litt. de la France XIV, S. 383-395) an den König Heinrich geschrieben, den die Bischöfe von Valenia und Gabala überbringen, worauf Heinrich Hülfe verspricht (Benedict II, 37-39), Ende 1187 oder Anfang 1188 antwortet Saladin dem Papste (er hatte schon 1184 an ihn ein Schreiben gerichtet nach Rad. de Diceto 517) auf dessen durch Oliver Vitalis übersandten Brief, worin er sich erbietet, die Gefangenen auszuwechseln (Rad. de Diceto 621). Vom Januar 1188 datirt der Brief des Terricus an König Heinrich, worin er von dem Abzuge Saladins von Tyrus (2. Januar) erzählt (Benedict II, 40 f.), und das Schreiben Conrads von Montferrat an den König von Ungarn (Codex Vindobon. 984 Theol. 330 fol. 29 f.; vgl. Röhricht bei Sybel Bd. 34 S. 3), aus der Zeit vom 2. März 118818. Febr. 1189 ist Saladins Antwort auf Friedrichs Brief, den nach Riezler S. 110 der Verfasser des Itinerariums erfunden hat und auch die Versus elegi 502— 520 geben, abgefasst (vgl. Röhricht in den Forsch. zur deutsch. Gesch. 1876, 523); die Versus elegi 522 sagen, Saladin habe nicht geantwortet. Am 20. September 1188 schreibt Conrad an den Erzbischof von Canterbury und bittet um Hülfe (Rog. de Wendow. ed. Coxe II, 437; Rad. de Diceto 642), im November der Hospitaliter Hermenger an Herzog Leopold von Oesterreich (Ansbert 2 f., vgl. Beiträge I, 163), im November oder December klagt Conrad beim Kaiser über Guido und bittet um Hülfe (Annal. Colon. max. 795). Ich notire hier gelegentlich eine interessante altdeutsche Versification der von den Annal. Stederb. (bei Pertz XVI, 221) gebotenen Nachrichten von dem Untergange des christlichen Reiches in Syrien 1187, welche die Saechs. Weltchronik S. 503 f. giebt.

5) Jaffé, Regg. pontiff. 9982, 9984 ff.; eine Kreuzzugsbulle Gregor VIII., welche gleich nach der Schlacht bei Haṭṭîn geschrieben ward, giebt Harttung in den Forsch. für deutsche Geschichte, 1877, p. 620-622. Stimmen über die Gottlosigkeit des Klerus besonders in Rom erwähnt Toeche 173-181; Gesta Treviror. 675; Petri Blesensis epist. ed. Giles II, 190; vgl. 224-230.

6) Röhricht bei Sybel S. 5; Chron. Amb. bei Bouquet XVIII, 701; über die Rüstungen in Italien vgl. sonst La Lumia, Stud. di storia Siciliana I, 293 und Guarmani, Gl'Italiani in Terra santa 177 ff.

7) Röhricht bei Sybel S. 6; Scheffer-Boichorst, Friedrichs letzter Streit S. 50, Note 2.

8) Das Itinerar, welches bereits Scheffer, Letzter Streit 179, entworfen hatte, lässt sich noch vervollständigen. Am 2. Febr. 1187 ist H. zum letzten Male Zeuge unter einer päpstlichen Urkunde (Jaffé 866), während zwei seiner Begleiter in Strassburg am 1. Decemb. sich befinden, vielleicht auf Friedrichs Wunsch in Frankreich (Annal. Marbac. 163; 'Annal. Colon. max. 793; Histor. peregrin. 503), Ende December 1187 oder im Januar 1188 gegenwärtig bei dem Gespräche Friedrichs mit Philipp (Albericus 1187), am 21. Januar 1188 als Ver

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11) Annal. Marbac. 164; Scheffer Boichorst, Letzter Streit 154 f.; und in den Forsch. zur deutsch. Gesch. VIII, 485 ff.

12) Röhricht bei Sybel Bd. 34 S. 12-14. Nach dem Chron. Land. bei Bouquet XVIII, 707 glaubte das Volk jetzt an einen ewigen Frieden und erbaute >>auf dem heiligen Felde« eine Kapelle zu Ehren des heiligen Kreuzes; Heinrich soll gesagt haben: Ibi deberemus experiri vires nostrasque militias exercere, ubi possent omnium peccatorum suorum veniam promereri. Bald darauf schickte König Heinrich Richard von Bar, Archidiaconus von Lisieux, an Friedrich mit der Meldung, dass er das Kreuz genommen habe (Rad. de Diceto 636), und an Bela und Isaak, welche alle drei freundlich antworteten (Rad. 637).

13) Annal. Colon. max. 794. Um diese Zeit, jedenfalls nur wenige Wochen vor dem Mainzer Tage, hielten einzelne Prälaten und Fürsten Deutschlands Vorbesprechungen, so z. B. die Herzöge Friedrich von Böhmen, Leopold von Oesterreich, Friedrich von Schwaben, Bertholdt von Meran, die Erzbischöfe von Salzburg und Mainz, die Bischöfe von Passau, Bamberg und Freising (Dudik, Mährische Geschichte IV, 86 f.).

14) Annal. Colon. max. 794; Sloet, Oorkondenb. van Gelre I, 366; vgl. Annal. Egmundani A bei Pertz XVI, 740. Das Itinerar. 139 schreibt aus dem Jahre 1188 und 1189 überhaupt: »Es schwiegen alle übrigen Rücksichten; die Leckerei der Speisen, die Pracht der Kleider ward abgethan, es verstummten die Scheltreden der Zankenden, zwischen Uneinigen wurde Frieden hergestellt, durch Verträge wurden Rechtshändel beendigt, und die durch irgend einen Grund oder alten Hass Entzweiten durch die augenblickliche Veranlassung von Neuem zur Versöhnung geführt.<<

15) Annal. Colon. max. 794; Hugon. Chron. Contin. 476; Annal. Reinhardbr. ed. Wegele 43 f.

16) Historia peregrinorum 503.

17) Contin. Zwetl. altera bei Pertz IX, 543.

18) Annal. Colon. max. 794; nach derselben Quelle hätte Herzog Friedrich schon vor dem Mainzer Tage durch Gottfried das Kreuz empfangen. Sonst vergl. Chron. magni presb. 509; Annal. Aug. minor. bei Pertz X, 9; Annal. Marbac. 164; Giraldus Cambrensis V, 366; Gesta archiepiscop. Trevir, bei Bouquet XVIII, 676.

19) Die Zahl derer, welche hier das Kreuz nahmen, wird von den Annal. Reinh. 43 auf 13,000 angegeben, wovon nach den Annal. Magdeb. bei Pertz XVI, 195 allein 4000 electi viri, nach dem Chron. Claraevall. bei Bouquet XIX, 240: 68 Grosse. Die hier in Mainz entflammte Begeisterung wurde durch die Heimkehrenden in alle Gaue Deutschlands getragen, so dass Ansbert 13 meldet: nemo tunc pene alicujus virilis constantiae in tota Teutonica reputabatur, qui absque salutifero signaculo inspiciebatur et signatorum Christi contubernio associatus. Besonders nahmen viele aus den Reihen der Geistlichen, die ja im Grossen und Ganzen gut kaiserlich waren, und viele Mönche das Kreuz, denen

jedoch ein Anonymus in seinem liber de poenitentia (bei Pez, Biblioth. asc. II, 1 ff., auch in Mignes Patrologia lat. CCXIII, 891—894) entgegen tritt. Er sagt, es sei eine Thorheit, dass so viele Menschen nach Jerusalem zögen, da doch Christus im Gespräch mit der Samariterin die Anbetung im Geist und in der Wahrheit befohlen habe, und nach dem alten Dichterworte viele von ihnen nur »den Himmel, aber nicht ihre Gesinnung änderten«<; als Kleriker habe er nur wie Moses für die Kämpfer zu beten, aber nicht »in Vergessenheit seiner Pflicht und von einem verführerischen Geiste getäuscht« den Zug mitzumachen, sondern das himmlische Jerusalem zu suchen, Dem Zuge selbst sind die nachstehenden (absichtlich?) schlechten Verse gewidmet : Fridericus imperator, afflictorum consolator, Omni notum sit saeculo, dare se vult periculo. Pergant secum Christiani, revertentur bene sani! Si quis vero ceciderit, in aeternum salvus erit. Signum crucis, signum ducis, Via pacis, spes salutis! Hoc sequatur exercitus, ejus signo insignitus. Crux praecessit, non recessit, Luat, quod paganus gessit. Scripta sua cunctis misit Clemens papa hoc promisit: Quisquis pie fideliter susceperit idem iter, Liber fiat a peccato, Domino sibi placato. Eant milites armati, non monachi, sed barbati, Tales domi remaneant, vota sua adimpleant. Magis arte juvant prece, quam pugnando manu nece, Supercincta flocco spata auget, non tollit peccata. Spiritus seductorius agit hos in deterius. Friderice imperator, sed horum examinator, Castra tua emundato, tales inde syncopato. Illorum apostasia; per se tibi victoria! Achor reus in populo cunctis fuit periculo. Ite Deo benedicti ad hoc bellum juste scripti, Donet Vobis victoriam ad aeternam memoriam Jerusalem liberetur, sicut prius reparetur, Sanctae crucis victoria fiat nostra laetitia Amen (Migne pag. 893 f.). Ganz anders als unser Anonymus dachte Petrus Crantor († 1197), welcher meint, nur die Prälaten müssten sich der Betheiligung am Kreuzzuge entschlagen; aus der Reihe der mitziehenden Kleriker aber habe man später die Prälaten zu wählen (Migne, Patrolog. CCV, 123 und 155.).

20) Otto Sanblas. bei Pertz XX, 319; nach den Annal. Marbac. 164 und Histor. peregr. 504 verlangte Friedrich den Nachweis von Geld für 2 Jahre Unterhalt, nach dem Itinerar. 43 für 1 Jahr. Dass der Saladinszehnte in Deutschland nicht ausgeschrieben wurde, beweist Riezler S. 17 Note 3 ausführlicher. Die Annal, Marbac, 164 erzählen, dass der lange Aufschub der Fahrt viele bewogen habe, den Seepilgern sich anzuschliessen.

21) Ansbert 12; vgl. Riezler S. 18 und die späteren Erörterungen Marinos Sanudos 11., cap. 1 tr. S. 37 ff. über die Vortheile des Seeweges.

22) Annal. Colon. max. 795; Historia peregrin. 504. Es ist bekannt, dass 1173 Boten des Königs von Babylonien«< (Aegypten) zu Friedrich kamen und um die Hand der Tochter Friedrichs für den Sohn des Sultans baten, wofür letzterer das Christenthum annehmen und alle christlichen Gefangenen loslassen wollte (Chron. Repgow, 434), ja Friedrich behielt diese Gesandten ein halbes Jahr bei sich vet singulas civitates et ritus diligenter notare et inspicere concessit«<; Anual. Colon. max. 786f.; Annal. Aquens, bei Pertz XVI, 686; vgl. Otto San

blas. 317, der dasselbe vom Sultan von Iconium (über diesen Freigeist vgl. Weil in Sybels Zeitschr. 1870 [XII] p. 372) zum Jahre 1179 erzählt. Im Jahre 1180, erzählen die Annal. Colon. max. 720 weiter, kam zum Kaiser nach Würzburg >>nuncius soltani regis Persarum, sed cuius rei gratia venerit, latet«. Ohne Zweifel war Friedrichs Name im Orient längst bekannt und gefürchtet; Otto von Freisingen (bei Pertz XX, 465) weiss zu erzählen, es sei im Jahre 1159 bereits ein Assassine mit 20 Gefährten nach Italien gekommen, um ihn zu ermorden, aber ein solcher Attentäter sei von Friedrich gefangen und zu Tode gemartert worden die Contin. Lamb. bei Pertz IX, 557 erwähnt zum Jahre 1211 einen Drohbrief der Assassinen (?) an den König von Aragonien, und ausserdem theilen wieder die Kölner Annalen S. 787 mit, dass 1174, also als kaum die muslimischen Gesandten seinen Hof verlassen hatten, ein Gesandter des Königs von Jerusalem mit Briefen erschienen sei, in denen jener versicherte, »se jam dudum de regno expulsum, si non terrore imperatoris paganorum reges constringerentur. Auch der Presbyter Johannes schrieb an den Kaiser (Albericus bei Pertz XXIII, 853 f.; vgl. Oppert, Der Priester Johannes 167-179; Ibn Khallikân Biogr. dict. I, 600-602), derselbe, dessen Freundschaft 1177 Alexander III. durch den Arzt Philippus gesucht hatte (Jaffé 8539; Rog. de Wendow. II, 408 f.; Rog. de Hoved. ad. 1181; Hugon. Chron. Cont. 475; Pagi 1177, § 5-10; Baronius 1177 § 33; Maundeville, Travels ed. 1727, 326-363 und die bereits genannten Arbeiten von Zarncke und Brunn). Im Jahre 1184 soll nach Verona zu Friedrich ein Gesandter Saladins gekommen sein, welcher mit der Wiedereroberung Jerusalems drohte (Annal. Stad. bei Pertz XVI, p. 350). Aus den Erzählungen von den muslimischen Gesandtschaften an Friedrich mag wohl auch die Nachricht, dass Saladin in Europa, speciell in Italien und Deutschland, umhergereist sei, um die Rüstungen zum dritten Kreuzzuge auszukundschaften, geflossen sein (Sybels Zeitschr. 1876 Heft 3, S. 26 ff.), doch ist durch arabische Schriftsteller genügend verbürgt, dass Saladin von dem Umfange der Kriegsrüstungen in Europa vollständig unterrichtet war (Reinaud, Extraits 242).

23) Annal. Colon. max. 794; Historia peregrin. 503 f. Die letztere Quelle, welche auch der früheren Freundschaft des Kaisers mit Saladin gedenkt, nennt als kaiserlichen Gesandten den Grafen Heinrich von Dietz, während Gottfried von Wiesenbach nach Iconium ging (Annal. Colon. max. 795; vgl. Itinerar. 34; Annal. Marbac. 164; Sicard 606. Ueber den angeblichen Brief Friedrichs an Saladin vgl. oben Note 4. Das Itinerar. 34 giebt als Grund der Gesandtschaft an Saladin an, »quia imperialis majestas neminem citra diffiduciam timorem impetit, hostibus suis bella semper indicit«. Katona IV, 351 nimmt an, es sei mit der Mark ungarische Währung gemeint und unterscheidet 1 Mark Gold = 72 Floren and 1 Mark Silber 1 resp. 4 Florenen an Werth; er meint, es sei hier die leichtere Währung der Mark Silber als Preis anzunehmen. 24) Vgl. Riezler S. 21.

25) Ansbert 12; Historia peregrin. 504; Contin. Zwetl. bei Pertz IX, 544; Otto Sanblas. 319; Annal. Rudb. bei Pertz IX, 377; Annal. Pegav. bei Pertz

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