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konstruktion in den meisten fällen das sogenannte unorganische for (dh. for + akkusativ mit infinitiv) getreten, eine konstruktion, die sich ebenfalls schon in mittelenglischer zeit herausgebildet hat. In ihrer erklärung (pp. 114-117 und 137-140) weicht Z. von Einenkel und Stoffel nicht unwesentlich ab. Vom akkusativ mit infinitiv kann nach dem vorhergehenden offenbar nicht ausgegangen werden. Den ausgangspunkt bilden vielmehr substantiv infinitiv-sätze nach unpersönlichen ausdrücken, die einen dativ mit to oder for zu sich nehmen konnten. Obwohl nun das substantiv des infinitivsatzes für sich allein zu dem prädikatsverb in keiner beziehung zu stehen brauchte, machte sich doch frühe das bestreben geltend, das unabhängige substantivische element der dativkonstruktion zu assimilieren, was rein äusserlich in der vorsetzung der präposition for zum ausdruck kam. Beispiele hierfür finden sich schon im 14. jahrhundert (pp. 137. 139): it is agenst charite for prestis to preie euere

more and no tyme to preche. (Wyclif.)

hit is no maystrie for a lord

To dampne a man with-oute answere or word. (Chaucer.) Die weitere entwicklung erklärt sich durch analogiewirkung: mit der zeit wurde die präposition for auch dann eingefügt, wenn der infinitivsatz vorausging oder der unpersönliche ausdruck eine dativkonstruktion gar nicht zuliess.

Die konstruktion ist also nichts anderes als ein ursprünglicher nominativ mit infinitiv, dessen erster bestandteil nur deshalb in den akkusativ verwandelt wurde, weil eine präposition davortrat.

Kapitel V behandelt einige spezifisch mittelenglische konstruktionen, die in loser beziehung zum akkusativ mit infinitiv stehen. Da sie das hauptthema der arbeit nur wenig berühren, mögen die überschriften genügen: The conjunctive-imperative use of the infinitive (pp. 141-157). Future and potential infinitive (pp. 157-163). - Absolute infinitive (pp. 163-166). Historical infinitive (p. 166).

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Wir sind am ende des buchs angelangt, dessen aufstellungen durch ein ausserordentlich reiches belegmaterial gestützt werden. Allerdings dürfen wir uns nicht verhehlen, dass die beigebrachten belege zuweilen auch eine andere interpretation zulassen. Das gilt zb. vom nominativ mit infinitiv im ausruf: so weit hier die präpositionslose form gebraucht ist, kann man immerhin zweifeln,

ob ein eigentlicher infinitiv und nicht vielmehr eine indifferente verbalform vorliegt (Sweet, NEGr. § 2321). Und dann wird der kasus in der genannten konstruktion sich doch manchmal auch daraus erklären, dass das psychologische subjekt an stelle des grammatischen objekts getreten ist (Jespersen, Prog. p. 206 f.). Bei der sog. 'resumptive to construction' (p. 161) wird man einfach auf Franz (Sh. Gr. § 496) verweisen können. Was die konstruktion des akkusativs mit infinitiv mit for betrifft, so wird doch wohl Jespersen recht haben, wenn er sagt, dass ihre kühne verwendung in der modernen sprache der zeit vor dem 18. jahrhundert noch nicht bekannt sei, geradeso wie es andererseits eine übertreibung ist, wenn Krüger (Syntax s. 510) sie in ihrer ausartung erst ein kind des 19. jahrhunderts nennt. Hier hätte Z. überhaupt weiter forschen sollen; denn die entwicklung der in seinem buch untersuchten konstruktionen ist mit Shakespeare nur selten geht Z. über ihn hinaus noch nicht abgeschlossen. Aus Poutsma (pp. 590. 710) hätte er ersehen können, dass gerade an stelle von inorganic for' in der modernen sprache nicht selten das gerundium getreten ist. Auch den übrigen infinitivkonstruktionen ist im gerundium ein mächtiger konkurrent erwachsen. Akkusativ mit infinitiv und gerundium laufen zb. parallel nach to apprehend, to remember, to understand, to permit (Poutsma 562 ff.). In andern fällen ist nur eine von beiden konstruktionen möglich (ib. 711 f.). Dass der gebrauch des akkusativs mit infinitiv im Frühneuenglischen viel freier war, bemerkt mit recht Onions (Adv. Synt. p. 78). Nach to say und to tell (= erzählen) ist er heute überhaupt ausgestorben. Aber auch nach den verben der geistigen wahrnehmung 'except in purely literary and somewhat artificial language' ist die konstruktion heute verhältnismässig selten (Poutsma 577).

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Hätte Z. das Modernenglische mehr berücksichtigt, so hätte er auch an drei weiteren erscheinungen nicht vorübergehen dürfen. In allen drei fällen handelt es sich um den akkusativ mit infinitiv. Im ersten erscheint statt des infinitivs, wenn dieser sich aus dem vorhergehenden ergänzen lässt, blosses to't (= to it), so bei Shakespeare, Ant. III 7, 28: We will fight him by sea. Why will my lord do so? For that he dares us to't. dieser konstruktion hat Franz (Sh. Gr. p. 378) zusammengestellt; in der heutigen vulgärsprache lebt sie fort in sätzen wie: I can't read, nor I don't want to it (Storm, E. Ph. 878). Im zweiten

Weitere fälle

fall ist der infinitiv durch die blosse präposition to vertreten, eine erscheinung, die Jespersen neuerdings als 'Pro-infinitive' 1) bezeichnet hat: A bad man is a man who doesn't do what we want him to (Jerome). Im dritten fall endlich fällt der infinitiv I will, since ganz weg: Do you write to him. wish me you (Marryat).

Doch dies sollen nur einige andeutungen sein, in welcher richtung die arbeit Z.s eine ergänzung hätte finden können. Ihr verdienst bleibt dadurch ungeschmälert. Auch kleine versehen. (wie seite 32: Opitz am ende des 17. jahrhunderts!) können den kern der arbeit nicht berühren. Wir stehen nicht an, sie nach wie vor als "a contribution to knowledge worthy of publication" zu bezeichnen.

Böblingen (Württ.).

Eugen Borst.

Chapel Hill 1906, The

Louis Round Wilson, librarian of the University of North Carolina, Chaucer's Relative Constructions. (Studies in Philology, published under the direction of the Philological Club of the University of North Carolina. 1.) University Press. VIII + 58 ss. James Moses Grainger, Studies in the Syntax of the King James Version. (Studies in Philology, published under the direction of the Philological Club of the University of North Carolina, C. Alphonso Smith, Editor. 2.) Chapel Hill 1907, The University Press. 60 ss.

In den zwei vorliegenden schriftchen über englische syntax begrüssen wir ein unternehmen der philologischen gesellschaft der universität von North Carolina, das der sympathie weiter kreise sicher sein darf. Mit der ausdehnung der anglistischen studien und der regen förderung, die sie gerade auf amerikanischem boden. gefunden haben, wächst die gefahr, dass die einzelschrift nicht zur gebührenden geltung kommt. Neue sammelunternehmen sind deshalb stets willkommen, zumal wenn sie, wie in dem vorliegenden falle, den internationalen austausch literarischer produkte fördern wollen. Alphonso Smith, der herausgeber des zweiten heftes,

1) Von Storm (E. Ph. 878) bis auf dr. Watts (1674-1748) zurückgeführt, was ich in ergänzung meines aufsatzes über den Pro-infinitive (Engl. Stud 39, 413-418) nachtrage.

ist in Deutschland wohl bekannt. Einem unternehmen, mit dem sein name verknüpft ist, wird man interesse und vertrauen entgegen bringen. Die beiden hefte sind ein neuer beweis für die rührigkeit und das lebendige interesse, mit dem man jenseits des atlantischen Ozeans das studium der heimischen sprache betreibt. Sie befassen sich mit der sprache Chaucers und der Bibel von 1611. Wilson arbeitet auf einem gebiet, auf dem schon eine reihe von forschern sich betätigt haben. Mit der geschichte des relativpronomens haben sich vor ihm beschäftigt Breitkreuz, Noack, Schrader, Kock, Spies und Grossmann, ganz abgesehen von den darstellungen, die das thema in älterer und neuerer zeit in den systematischen darstellungen der verschiedenen grammatiken gefunden hat. Trotzdem kann man nicht behaupten, dass die hauptfragen auch nur annähernd befriedigend gelöst wären. Die forschung wird noch an verschiedenen stellen mit aller energie einsetzen müssen, um das entwicklungsbild zu vervollständigen. Die geschichte von who und which wird dabei im vordergrund des interesses stehen, es wird gezeigt werden müssen, auf welcher basis des Altenglischen die entwicklung ruht. Es muss untersucht werden und zwar bis in die einzelheiten genau, wie das fragende resp. indefinite fürwort in mittelenglischer zeit die funktionen eines relativs entwickeln konnte. Der verfasser beschäftigt sich natürlich auch mit diesem problem, wie er ja überall die hauptfragen und grösseren züge der entwicklung stets im auge behält; die lösung liegt indessen ausserhalb des rahmens seiner arbeit. Er deutet lediglich an, wie er sich den wechsel der funktionen denkt. An vier sätzen veranschaulicht er die verschiedenen entwicklungsstadien; sie seien hier wiedergegeben: 1) Who passed through the gate? 2) I know who passed through the gate. 3) I know the man who passed through the gate. 4) John was the man who passed through the gate. Es käme jetzt darauf an zu untersuchen, wie die frühesten daten der sprachgeschichte sich zu dieser an sich plausiblen entwicklungsreihe stellen. Soviel ich sehen kann, ist das bis jetzt zur verfügung stehende material an belegen für die entscheidung der frage zu spärlich gewesen. Und hieraus erklären sich auch die irrtümlichen vorstellungen, die man über die herausbildung von who lange zeit gehabt hat. Als reines relativ scheint who in dem obliquen kasus früher eingang gefunden zu haben als im nominativ. Inwieweit seine entwicklung durch das Lateinische gefördert worden ist, bleibt vorläufig eine offene

frage. Sehr bemerkenswert ist, dass das geläufigste relativ bei Chaucer that ist, und dass es in beschränkenden und nicht beschränkenden sätzen erscheint. Auch heute noch ist that in der verkehrssprache das relativ par excellence. Früher duldete es auch eine präposition vor sich, wenn auch die nachstellung der letzteren häufiger war (s. 11). Was die geschichte des relativpronomens kompliziert macht, ist das absterben resp. die funktionsveränderung der altenglischen formen und die herausbildung neuer verhältnisse in mittelenglischer zeit. Nach dem vorgang von Kellner behandelt der verfasser auch die alten formen des relativsatzes, wie sie ähnlich in deutschen dialekten noch vorkommen (s. 48); with his slepy thousand sones | That alway for to slepe hir wone is. Ausser wertvollen nachweisen und belegen bietet die arbeit sonst noch manches recht interessante. Sie sei der fachwelt bestens empfohlen.

Das zweite heft, von J. M. Grainger, behandelt auf grund der sprache der Bibel von 1611 eine anzahl von syntaktischen fragen. Hervorgehoben seien die kapitel über das verhältnis der persönlichen zur un persönlichen konstruktion bei verben wie happen, like, need, please, repent, über die do-formen, über das relativpronomen und über den konjunktiv. Letzterer ist, wie sich erwarten lässt, bereits stark im rückgang begriffen. Sehr instruktiv sind fälle, in denen von mehreren, von einer konjunktion abhängigen verben die von der konjunktion weit abstehende verbalform den indikativ annimmt, während das vorausgehende verb im konjunktiv steht: if any man be a worshipper of God and doeth his will, him he heareth. In dem kapitel über do und seine verschiedenen funktionen weist der verfasser auf eine gebrauchsart von do hin, die den grammatikern bis jetzt entgangen zu sein scheint. Nach seiner beobachtung bilden namentlich die schwachen verben auf mit do eine präteritalform: did put, did cast, die bei einzelnen verben ziemlich konsequent auftritt; bei beat lautet das präteritum did beat in allen vorkommenden fällen ausser dreien. Did würde sich demnach als ein mittel erweisen, ähnlich oder gleichlautende verbalformen zu differenzieren. Hier wären übrigens genaue statistische nachweise sehr am platze gewesen, denn durch diese allein können solche fragen endgiltig entschieden werden. In syntaktischen untersuchungen an einzelnen texten sollte die statistik überhaupt mehr zu ihrem rechte kommen. Die statistische übersicht erweist sich besonders dann als fruchtbar, wenn der be

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